15/10/2024 0 Kommentare
Andacht: November 2024
Andacht: November 2024
# BSL - Impulse und Monatsbeiträge

Andacht: November 2024
Liebe Leserinnen und Leser,
ich bin beim Supermarkt unterwegs, gehe über den Parkplatz, da regt sich plötzlich etwas in einem der Autos. Ich höre ein Bellen, denn da sitzt ein Hund. Der Besitzer ist einkaufen gegangen. Er hat noch das Fenster ein Stückchen geöffnet; und nun wartet der Hund. Was will er auch weiter tun?! Ihm bleibt nicht viel übrig. Die Karosse und die Scheiben setzen ihm seine Grenze. Nur wenn sich draußen etwas bewegt, ist er sofort ›da‹ – aufgeregt, unruhig, unsicher, vielleicht mit Sorge oder voll Erwartung.
Die amerikanische Songwriterin Jess Ray sieht darin ein Bild für uns Menschen. Sie denkt an die Hoffnung, die Christen von der Bibel her haben: Wir warten auf einen neuen Himmel und eine neue Erde nach seiner Verheißung, in denen Gerechtigkeit wohnt. (2. Petrus 3,13) Jesus hat diese Hoffnung geschenkt. Mit seiner Auferstehung hat er gezeigt, dass Gottes Reich stärker ist als Leid, Schuld und Tod. Und er hat versprochen, dass er wiederkommen wird. Christen haben diese Hoffnung und erleben sich doch immer wieder begrenzt. Der November führt uns das vor Augen: Wir sehen, dass zu unserem Leben nicht nur das Blühen und Wachsen gehört, sondern genauso das Abfallen der Blätter, Verlust und Trauer, Dunkelheit. Christen erwarten: Jesus kommt wieder. Dann öffnet er endgültig die Tür hinein in das Leben in Gottes weiter, neuer Schöpfung. Und doch erfahren sie wie der Hund im Auto die Grenzen ihres Lebens.
Da stelle ich mir vor, wie der Besitzer beim Aussteigen die Unruhe des Hundes bemerkt. Er redet beruhigend zu ihm: »He, es ist alles gut! Ich bin gleich zurück!« Und doch wird der Hund immer wieder aufgeregt springen, schauen, bellen. Denn es ist nicht leicht, einem Hund das begreiflich zu machen, was der Besitzer weiß: »Du brauchst keine Sorge haben. Du bist jetzt kurz hier, und ich bin gleich zurück.« Jess Ray hat das bei ihrem Hund erlebt und überlegt, dass es uns manchmal ähnlich geht. Die Hoffnung, die Christen im Glauben haben, können wir mit unserem begrenzten Verstand gar nicht erfassen: Das ganze Ausmaß der Liebe Gottes. Die Größe seiner Hand, die uns hält. Die Zusage, dass wir mit unserem Leben in dieser Hand sicher sein sollen – was auch kommt. Und das Versprechen Gottes, dass wir Zukunft haben.
All das können wir mit unseren Grenzen oft nicht erfassen – aber wir können es uns immer wieder zusagen lassen. Wir können einander daran erinnern und dieser Hoffnung Gestalt in unserem Leben geben: Wir warten auf einen neuen Himmel und eine neue Erde nach seiner Verheißung, in denen Gerechtigkeit wohnt.
Ihr / Euer Pfarrer Denny Wermann
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