08/02/2025 0 Kommentare
Andacht: März 2025
Andacht: März 2025
# BSL - Impulse und Monatsbeiträge

Andacht: März 2025
Liebe Leserinnen und Leser,
in diesen Tagen beginnt wieder die »Fastenzeit« vor Ostern. In der kirchlichen Jugendarbeit, in der ich groß geworden bin, hatte das Fasten einen festen Platz. Es sollte keine Pflichtübung sein, auch wenn ich es womöglich damals manchmal so gesehen habe. Jedes Jahr stand die Frage, worauf wir verzichten wollen, und dazu manchmal der Gedanke: »Fasten muss weh tun.«
Da ist Wahres dran, doch es geht in der Fastenzeit insgesamt nicht um das Wehtun. Ein amerikanischer Pastor hat gesagt: Das Ziel der Fastenzeit ist nicht Selbst-Bestrafung. Und wir begehen die Fastenzeit nicht, weil wir müssen. Wir kriegen dafür auch keine Extra-Punkte von Gott. Aber wir geben ihm eine Möglichkeit, uns zu formen.

Bild: Sarah Frank | factum.adp In: Pfarrbriefservice.de
In der Fastenzeit geben viele Menschen etwas auf, z. B. Süßigkeiten, Alkohol oder das Smartphone. Und sie verzichten nicht nur auf etwas, sondern sie füllen den freiwerdenden Platz ganz bewusst von Jesus her: Sie lesen z. B. jeden Tag einen Text in der Bibel oder geben dem Gebet einen festen Platz in dieser Zeit. So wollen sie in den Wochen vor Ostern bewusster eine Offenheit gegenüber Gott leben.
Und bei dem bereits erwähnten Pastor habe ich noch eine andere Perspektive auf die Fastenzeit bekommen. Er beschreibt, wie es in unserem Leben manchmal Wüstenzeiten gibt: sei es die Erfahrung von Tod, Krankheit oder Auseinandersetzungen. Dann bricht die Frage auf: Wovon lebe ich? Was ist mein Trost? Auf wen kann ich hoffen?
Und er sagt: Die Fastenzeit kann der bewusste Weg in eine Wüste sein. Wir setzen uns in einem kontrollierten Rahmen einer Wüste aus. Manche Dinge, die sonst fest zu unserem Leben gehören, sind nicht da. Aber wir sehen in allem auf Jesus. Wir folgen seinen Fußstapfen – im Fasten, im Gebet, im Bibellesen …. Und so kann es eine Zeit der Einübung sein – sozusagen »für schlechte Zeiten«. Wir können die Erfahrung machen, dass Gott uns begegnet.
Ihr / Euer Pfarrer Denny Wermann
Kommentare